Mit 15 versuchte ich eine Gitarre zu bauen – nach Anleitung aus dem Jahrbuch „Das neue Universum 85“. Wobei die 85 nur eine laufende Nummer war, das Erscheinungsjahr war 1968.
Man sollte Spaß haben:
Die Bauanleitung war gut, alles war detailliert beschrieben und die Gitarre machte rasch Fortschritte – mit der Hilfe meines Vaters.
Sogar einen Tonabnehmer (Pick-up) baute ich – 1000 Windungen Kupferdraht, und Wellen in das Eisen feilen…schwitz.
Und das ganze auf einer Tischlerplatte, die Bünde aus Ermangelung eines Besseren aus Modell-Eisenbahnschienen. Immerhin aus Messing!
So sah sie dann aus. In Rot, mit Umleimer. Und ich schloss sie an das Röhrenradio an und sie klang! Garnicht mal so schlecht.
Aber. Aber das Greifen! Der Abstand der Saiten zu den Bünden vergrößerte sich von Minute zu Minute. Nach Kurzem musste man die Saite am 12. Bund ca. 1cm niederdrücken, um den Bund zu erreichen. Der Hals bog sich durch.
Natürlich – eine Tischlerplatte kann nie diesen Zug der Stahlsaiten aushalten. Eine völlige Fehlkonstruktion.
Und meine Gitarrenbauambitionen erstarben bis…